[ Pobierz całość w formacie PDF ] .In Wirklichkeit handeltees sich nicht um eine Konzession, sondern um eine Si-cherheitsma�nahme: falls du einen der drei Wachtpo-sten angreifen w�rdest, konnten die im Korridor po-stierten durch die T�r zu Hilfe eilen.Wie denn angrei-fen, womit ? Die Zelle war leerer als eine leere Eierschale.Man hatte dir nicht einmal eine Pritsche hineingestelltoder eine Matratze.Du mu�test dich zum Schlafen aufden Boden legen.Ein Offizier trat ein, der ein Blatt inder Hand trug.Es sei keine Zeit zu verlieren, sagte er,aufgrund des Kriegsgerichtes w�rde man, falls nicht derPr�sident der Republik interveniere, das Urteil innerhalbvon zweiundsiebzig Stunden nach der Verk�ndung voll-strecken m�ssen.Achtundvierzig Stunden waren bereitsverstrichen.Hier also sei das Gnadengesuch: du brauch-test es nur zu unterschreiben.Du nahmst das Blatt, la-sest es durch, gabst es ihm ruhig zur�ck: �Nein.� DerOffizier ri� die Augen auf.�Nein & du unterschreibstdas Gnadengesuch nicht ? Hab ich richtig verstanden ?� �Du hast ganz richtig verstanden, Papadopoulaki, klei-ner Papadopoulos.Ich unterschreibe es nicht.� Der Of-fizier bestand auf seiner Forderung: �H�r zu, Panagou-lis.Du meinst vielleicht, es sei nutzlos, aber du irrst dich.Ich bin erm�chtigt, dir mitzuteilen, da� der Pr�sidentbereit ist, die Todesstrafe in lebensl�ngliches Zuchthausumzuwandeln.� �Das glaube ich wohl.Er w�rde gern103der Welt verk�nden, da� ich ausgerechnet ihn gebetenhabe, mir das Leben zu schenken.Es w�re bequem f�rihn, mich nicht erschie�en zu lassen.� �Es w�re be-quemer f�r dich, Panagoulis.Unterschreib !� �Nein.� �Wenn du nicht unterschreibst, besteht keine Hoff-nung.� �Das wei� ich.� Der Offizier steckte das Blatt indie Tasche.Er schien aufrichtig bek�mmert.Er schienauch nicht zu wissen, ob er weggehen sollte oder nicht,als ob er noch immer nach Worten suche, um dich zu�berzeugen, und sie nicht fand.�Willst du & willst duein paar Minuten �berlegen ?� �Nein.� �Also danngeschieht es morgen fr�h um halb sechs�, sagte er ohneVer�rgerung und ging kopfsch�ttelnd davon.In einerEcke st�hnte einer der Wachtposten: �O nein ! O nein !�Es handelte sich um einen fast noch bartlosen Burschen,die Uniform kam frisch aus der Kleiderkammer.Er hat-te die Szene mit offenem Mund verfolgt und schautedich nun an, als ob er gleich weinen w�rde.Du gingstzu ihm hin: �Papadopoulaki, was hast du ?� �Ich & � �Wolltest auch du, da� ich unterschreibe ?� �Ja !Ja !� �Hast du nicht geh�rt, was ich dem Offizier geantwortethabe ?� �Doch, aber & � �Nichts aber, Papadopoula-ki.Wenn es notwendig ist zu sterben, dann stirbt man.� �Ja, aber mir tut es trotzdem leid.� �Mir auch�, sag-te der zweite Wachtposten.�Mir auch�, sagte der dritte.Und das verwirrte dich zutiefst: seit ewigen Zeiten hat-te dich niemand mehr ohne Bosheit behandelt.In die-ser langen Zeit gab es nur einmal jene alte Frau, die imMilit�rhospital die Aborte putzte.Als du dort im Komaeingeliefert wurdest, verursacht durch die Folterungen104und das Fasten, war sie eines Tages, als sie dich an H�n-den und F��en gebunden sah, mit dem Wasserstreuerzu dir getreten und hatte dir sanft �ber die Stirn gestri-chen: �Armer Alekos ! Armes Kind ! Wie haben sie dichnur zugerichtet ! Und immer bist du allein, sprichst niemit jemanden.Heute abend komme ich hierher und set-ze mich zu dir, und du erz�hlst mir von dir, nicht wahr ?�Aber ein Polizist hatte sie verscheucht, mit ihrem Was-serstreuer weggejagt, und du hattest sie nicht mehr ge-sehen.Du r�uspertest dich, um deine R�hrung zu un-terdr�cken: �Kommt alle her, Papadopoulaki.Reden wirein wenig �ber diese Sache.� Und als sie um dich her-umstanden, begannst du, ihnen zu erkl�ren, warum sieweder traurig noch unt�tig sein sollten, warum sie sichschlagen und dazu beitragen sollten, da� dein Tod zuetwas n�tze sei.Du deklamiertest sogar einige Gedich-te �ber die Freiheit.Sie lauschten respektvoll und zer-knirscht: wenn ein Gedicht ihnen gefiel, schrieben siedie Verse auf ihre Zigarettenschachtel.�So vergessenwir sie nicht.� Sie waren alle drei sehr jung, gerade zumMilit�rdienst aus den fernen D�rfern einberufen.Vondir wu�ten sie nur, da� du versucht hattest, den Tyran-nen zu t�ten, und ihre Unwissenheit war so unschul-dig, da� du es schwer hattest, die richtigen Worte zu fin-den, damit sie dich verstanden.�Im Grunde tut es mirnicht leid, da� es schlecht f�r mich ausgegangen ist, ver-steht ihr, Papadopoulaki ? Wichtig ist, da� einer es pro-biert hat und da� nochmal einer es probiert und es ihmgelingt, denn wenn du auf der Stra�e gehst und keinerMenschenseele etwas zuleide tust, und dann kommt ei-105ner daher und haut dir Ohrfeigen herunter, was machstdu dann ?� �Ich geb ihm die Ohrfeige zur�ck !� �Bra-vo ! Und wenn er dich verpr�gelt, v�llig grundlos, wasmachst du ?� �Dann verpr�gle ich ihn auch.� �Bravo !Und wenn er dich nicht sagen l��t, was du denkst, unddich ins Gef�ngnis wirft, weil du nicht genauso denkstwie er, und das Gesetz dir nicht hilft, weil es einfach keinGesetz mehr gibt, denn die Freiheit unterdr�cken, dashei�t das Gesetz unterdr�cken, was machst du dann !� �Ich, also ich & � �Du bringst ihn um.Es bleibt dirkeine Wahl.Es ist furchtbar, jemanden umzubringen,das wei� ich, aber unter der Tyrannei wird das zu einemRecht, sogar zu einer Pflicht.Die Freiheit ist eine Pflicht,mehr noch als ein Recht.� Schlie�lich wurde ein Unter-offizier auf dem Korridor �rgerlich und befahl dir, denMund zu halten.�H�r auf, Panagoulis ! Gehst du auf Jagdnach J�ngern, knapp vor dem Tod ?� Aber ein andererergriff deine Partei, sei-du-still-du-Schweinehund-oder-ich-schlag-dir-in-die-Fresse, und er bot dir eine Zigaret-te an.Wieder warst du verwirrt.War es m�glich, da�man pl�tzlich so freundlich zu dir war ! Die menschli-chen Wesen sind gar seltsam: solang du etwas von ihnenerwartest, geben sie dir nichts, wenn du nichts mehr er-wartest, geben sie dir alles.Alles ? Nun, manchmal sindeine Beleidigung und eine Zigarette alles
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